Hatte ich bisher Zweifel, ob es eine gute Idee war hier her zu kommen, weiß ich jetzt, dass es ein gewaltiger Fehler war.
»Setzt euch«, sagt sie, als ob es hier tatsächlich eine Möglichkeit gäbe es sich bequem zu machen. »Ich hole nur etwas Feuerholz.« Sie schwingt mit ihrer Federboa aus dem Raum, wie ein bunter Vogel auf der Suche nach einem Wurm.
»Fey, die Tussi hat sie doch nicht alle. Lass uns einfach abhauen. Komm ich gebe ein Bier aus.«
»Du solltest nicht trinken.«
»Dann halt einen Kaffee.«
»Koffein ist nicht gesund.«
»Meine Fresse. Ich kaufe dir einen Kopfsalat wenn wir sofort gehen.«
»Ich muss ihr ein paar Fragen stellen. Es dauert nicht lange. Sie kann mich auf die Spur eines Mörders führen.«
»Eines Mörders? Würde mich nicht wundern wenn die Bekloppte selbst ein paar Leichen im Keller hat.«
Fey sieht sich den dreckigen Hüttenboden an. »Sie hat gar keinen Keller.«
»Du weißt genau, was ich meine.«
»Nein.«
Die mysteriöse Frau wackelt mit Holzscheiten auf dem Arm zurück in die Hütte und lässt sie krachend auf den Boden fallen. Ich sehe mich nach einem Kamin oder einer anderen Art von Feuerstelle um. Ich finde keine. Sie kniet auf dem Boden und legt das Holz in der Mitte des Raums zusammen.
»Ist es nicht etwas fahrlässig, mitten auf dem Holzboden einer Holzhütte ein Feuer zu machen?«
Sie hört mir gar nicht zu und beginnt rumzufackeln. Ich gehe einen Schritt zurück, um näher am Ausgang zu stehen wenn die Bude Feuer fängt. Fey steht dicht vor mir. Im Ernstfall kann ich sie schnell aus dem drohenden Inferno ziehen. Die Feuerzünderin muss selbst klar kommen.
»Ihr seid wegen den Kindsmorden hier«, stellt die Zeugin fest, während vor ihr die Flammen aufsteigen und beginnen den Raum in trüben Dunst zu tauchen. »Ich kann euch sagen wer der Täter ist, aber es wird euch nicht helfen. Ihr werdet nur Erleuchtung erlangen wenn ihr selber herausfindet was passiert ist.«
»Was soll der Quatsch?«, frage ich, wenig verwundert darüber, dass wir uns den Weg besser gespart hätten. »Sag schon wer der Täter ist, damit wir alle wieder in Ruhe schlafen können.«
»Keine Angst«, sagt die Frau und atmet den Rauch des Feuers ein. »Alles hängt zusammen.«
»Was zur Hölle soll das bedeuten?« Hätte ich jemals einen Faden gehabt, hätte ich ihn spätestens jetzt verloren.
Ein Geräusch lässt die Frau herumfahren. Mit weit aufgerissenen Augen springt sie ins Feuer. Und verschwindet in einer Stichflamme, die einen schwarzen Fleck an der Decke der Hütte hinterlässt.
Ich starre in die Flammen, um nach den Überresten der Bekloppten zu suchen. Nichts zu finden. Das Feuer lodert ruhig vor sich hin, als wäre nicht gerade eine Frau in es gesprungen und im flammenden Inferno verschwunden.
Feurio Mister Lawrence… ach nee, war ja ne Frau….
Also wenn jemand nen Faden findet, soll er sich dann melden? 😉
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