Auf der Suche nach dem ersten Blogpost #14

Zu Teil 13

Gorda schaut mich an, als würde er mich am liebsten an einer seiner Ketten durch das Labyrinth führen. Ich stehe nicht auf sowas, aber wenn Fey mich fragen würde, würde ich wohl ja sagen. Ich kann ihrem Lächeln einfach nicht widerstehen. Glücklicherweise erinnert sie sich daran, dass wir wegen etwas anderem hier sind.

»Wir brauchen deine Hilfe, Gorda.«

»Das ist mir bewusst, Fey. Sonst wärt ihr wohl kaum hier.« Er steht breitbeinig da und hat den langen Stab seines Vorschlaghammers auf der Schulter. Wenn man bedenkt, wohin die Kette verschwindet, ist es wahrscheinlich nicht möglich, seine Beine näher zusammenzubringen. »Die Frage ist, wie ausgerechnet ich euch helfen kann.«

»Erst mal würde mich interessieren,was mit den Opfern passiert ist, die vor Jahren hier ins Labyrinth geschickt wurden.«

Mir gefällt der Blick nicht, mit dem Gorda Fey anguckt. Scheinbar hat sie direkt seinen wunden Punkt erwischt. Bei einem Mann wie ihm ist das sicher keine gute Sache.

»Natürlich willst du das wissen, Fey. Du warst schon immer eine von der neugierigen Sorte.« Gorda lässt den Vorschlaghammer auf den Boden krachen und geht ans Feuer, das in der Mitte des Raums lodert. Er wirft einen Holzscheit nach. »Du solltest mittlerweile wissen, das deine Neugierde dich in ernste Schwierigkeiten bringen kann.« Er wirft noch einen Scheit nach und schaut uns ausdruckslos an.

Ich habe das Gefühl einschreiten und meine Freundin verteidigen zu müssen. »Drohst du ihr?«, höre ich mich fragen. Über mich selbst überrascht stehe ich wie angewurzelt da, als Gorda auf mich zustürmt. Direkt vor meiner Nase bleibt er stehen.

»Was willst du Wicht dagegen tun?«, fragt er.

Ich habe keine Antwort, aber langsam die Schnauze davon voll, dass jeder mich rumschubst und meint, er wäre mir überlegen. Auch wenn sie alle Recht damit haben. »Ach, fick dich doch«, schreie ich ihn an und bin erstaunt darüber, dass ich mich das traue und noch mehr darüber, dass er zurückzuckt. Ich nutze die Gelegenheit und setze nach. »Fick dich. Fick deine Ketten. Und fick deine Stierhoden, die an der Kette liegen. Was soll der Scheiß überhaupt? Bis du pervers oder was?«

Er schaut mich an und reagiert, wie ich es nicht erwartet hätte. Er öffnet seine Hose und zieht sie aus. Ich verziehe das Gesicht beim Anblick seines Stiergemächts. Die anschließenden Gedanken drehen sich eher um Eifersucht und die Angst, dass Fey mich alleine nach Hause schicken könnte. Zu meinem Glück scheint sie nicht sehr beeindruckt zu sein. Ich schüttele die Verwunderung darüber aus meinem Kopf und folge der Kette mit den Augen. Sie endet nicht da, wo ich vermutet hätte. Sie führt hinunter zu seinen Knöcheln, wo sie an Fußfesseln befestigt ist. Offenbar ist er nicht so frei, wie er es gerne wäre.

»Hast du noch mehr dumme Fragen, oder können wir uns dann den wichtigen Dingen widmen?« Mich wundert es, dass keine Rauchschwaden aus seinen Nasenlöchern kommen. Er wendet sich Fey zu, weil er von mir die Schnauze voll hat. Ich habe vollstes Verständnis.

»Den Mädchen und Jungen geht es gut«, sagt der Minotaurus knapp und gibt mit seinem Blick zu verstehen, dass es höchste Zeit für einen Themenwechsel ist.

Fey ist schlau genug, der stillen Forderung nachzukommen. »Ich hatte gehofft, du wüsstest einen Rat um uns zu helfen«, sagt sie. »Wir müssen einen Nix bekämpfen.«

»Da seid ihr hier genau richtig. Es gibt nur eine Sache, die einem Nix Schaden zufügen kann.« Gorda geht zu einem Metallbehälter und zieht einen unförmigen Klumpen heraus.

»Ein unförmiger Klumpen kann einem Nix schaden zuführen?« Ich bin mal wieder nicht ganz so schnell von Begriff wie es mir gut tun würde. »Sollen wir ihm damit den Schädel einschlagen?«

»Es geht nicht um die Form. Es geht um das Material, du Pferdehirn.« Gorda spricht wieder mit Fey. »Es handelt sich um Stahl.«

»Stahl? So etwas simples? Vielleicht sollten wir ihn einfach mit Besteck bewerfen.«

»Damit wirst du ihm kaum etwas anhaben, du Schafskopf.«

»Was schlägst du vor, Gorda?« Fey lenkt gekonnt davon ab, dass ich seinen Hass auf mich ziehe.

»Kommt darauf an, was ihr vorhabt.«

»Wir wollen ihn nur aus dem Verkehr ziehen«, sagt Fey. »Ohne Verletzungen«, fügt sie hinzu.

»Ich habe dabei an einen Käfig gedacht«, sage ich.

Der Minotaurus setzt zu einem Hasskommentar an, aber bremst sich sebst. »Gar keine schlechte Idee, Schweinebauch.« Er tätschelt mir sanft den Bauch und ich habe das Gefühl, dass ich mir den Magen gleich mehrmals gebrochen habe.

»Danke«, knirsche ich durch zusammengebissene Zähne und hoffe, dass wir bald hier rauskommen.

»Ich kann euch einen Stahlkäfig schmieden. Aber das dauert eine Weile.«

»Von was für einer Weile reden wir hier?«

»Ein paar Tage.« Er schaut in den Metallbehälter. »Ich muss mehr Stahl besorgen. Geht nach Hause. Ich bringe den Käfig vorbei, wenn er fertig ist.«

»Ich denke, du darfst das Labyrinth nicht verlassen.«

»Ich darf tun und lassen was immer ich will«, schnauft er in mein Gesicht. Er atmet tief ein und fügt hinzu: »Du Affenarsch.«

Wir gehen dann mal lieber.

FORTSETZUNG FOLGT IN TEIL 15

2 Gedanken zu “Auf der Suche nach dem ersten Blogpost #14

Laber mich voll, ich mag das.

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