In wenige Tagen ist es wieder mal so weit. Ich werde ein Jahr älter. Okay, um genau zu sein, werden wir alle jeden Tag ein Jahr älter (habe ich euch allen schön den Tag versaut, was?). Aber am eigenen Geburtstag wird man halt ganz besonders ein Jahr älter. Glücklicherweise bin ich aber niemand, den das wirklich stört. Also das Älterwerden. Älter werden wir alle. Weiser nur die wenigsten. Und ich sowieso nicht. Trotzdem finde ich Geburtstage absolut grauenhaft. Vor allem den eigenen. Man mag es kaum glauben, aber ich stehe einfach nicht gerne im Mittelpunkt. Mir gehen die meisten Leute halt einfach nur auf den Sack. Und außerdem habe ich gerne meine Ruhe. Das sind zwei Dinge, die sich auf dem eigenen Geburtstag einfach schlecht vereinbaren lassen. Denn da hat man eigentlich nie Ruhe und es gehen mir ausnahmslos alle Leute auf den Sack. Alle möglichen Leute gratulieren und labern einen voll und rufen an und nerven von morgens bis abends rum und dann besitzen sie auch noch die Dreistigkeit, mir nicht jeweils 1000 Euro zu schenken, um mich für diesen nervenzerrenden Scheiß gebührend zu entlohnen.
Eigentlich will ich gar keine 1000 Euro haben. Ich bin da ziemlich bescheiden. Alle labern immer davon, was sie machen würden, wenn sie mal richtig Geld hätten. Mir fällt dazu nix ein. Haus bauen will ich nicht. Auto fahren kann ich nicht. Verreisen brauche ich nicht. Meine Träume sind eigentlich relativ günstig umsetzbar. Ich müsste nur jemanden bezahlen, der mir am Geburtstag die Leute vom Leib hält. Simpel aber billig. Aber geht ja nun mal nicht so einfach offenbar.
Und dann wollen ja auch noch alle feiern. Weil feiern und saufen geht halt immer. Nun, das habe ich auch mal so gesehen. Bis vor wenigen Jahren war ich auf jeder Party und jeder Veranstaltung, auf der es was zu saufen gab und habe mich volllaufen lassen, bis nix mehr rein ging – und habe dann noch ein bisschen was hinterher gekippt. Vermutlich war ich gar nicht weit vom Alkoholiker entfernt. Aber mittlerweile habe ich dem irgendwie abgeschworen. Ich kann nicht mal genau sagen, warum. Ich hatte einfach keinen Bock mehr drauf. Vor allem nicht auf den Kater am nächsten Tag, der mit dem Alter halt auch nicht besser wird. Ganz im Gegenteil. MIttlerweile kostet mich so ein anständiges Saufgelage schon mal eine Woche, bis ich überhaupt wieder irgendwas gescheit auf die Reihe kriege. Und deshalb wird auch nicht gefeiert. Und gesoffen schon gar nicht.
Aber man wird natürlich andauernd eingeladen. Jeder hat Geburtstag. Jedes Jahr. Und jeder feiert den Mist. Jedes Jahr. Und jeder lädt einen zu dem Quark ein. Jedes Jahr. Nicht, dass ich eine gute Party nicht zu schätzen weiß. Nur fühle ich mich oft auch einfach verpflichtet, da dann auch hin zu gehen, ob ich Bock habe oder nicht. Und inzwischen ist meine Bocklosigkeit doch stark gewachsen, was solche Dinge angeht. Ich habe 30 Jahre lang Dauerparty gemacht. Und ich finde, das reicht dann halt auch mal. Jetzt muss ich nicht mehr jede Kackparty mitnehmen, nur weil es eine Party ist. Aber es gibt eben viel zu viele davon, weil jeder feiert. Kann man ja nicht immer absagen.
Ich finde ja ohnehin,wir sollten zu der alten Tradition zurückkehren, statt Geburtstagen den Namenstag zu feiern. Das ist zwar noch viel sinnloser und schwachsinniger, aber hat einen großen Vorteil. Man kann mit anderen Leuten zusammen feiern. Und es gibt weniger Partys im Jahr. Früher hießen eh alle Karl und Elfriede. Also konnten sich zweimal im Jahr die Karls und Elfriedes zusammentun und eine große Party schmeißen, um ihren Namenstag zu zelebrieren, wie es sich gehört und dann war für den Rest des Jahres Ruhe im Dorf. Mann, muss das eine entspannte Zeit gewesen sein.
Geht mir alles irgendwie ähnlich…zu meinem 30sten hab ich mich damals sogar mit Herrn Argh für ein paar Tage verpisst, damit keiner auf die Idee kommt mit irgendwelchen Kackspielchen wie Klinkenputzen und so…und das mit dem Saufen. Ich hab jetzt eh seit fast nem Jahr keinen Tropfen getrunken…lohnt auch nicht damit wieder an zu fangen, zumal ich auch immer länger gebraucht habe, bis mir nicht mehr schlecht war 😒
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Klinken putzen und fegen gibt es ja nur bei uns im Norden…. In den südlichen Bundesländern ist man da geschützt 😆
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Die Glücklichen…
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*hihi*
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Nein, nein, mein Freund. Treppe fegen ist auch hier in NRW angesagt. Ich bin da zwar drum rum gekommen, weil meine engsten Freunde mit solchem Scheiß genau so wenig anfangen können wie ich, aber einige meiner Kollegen mussten das über sich ergehen lassen.
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*ooh* in NRW gibt es das auch…
Ich lebe seit Jahren in Bayern. Da kennt man das nicht 🙂
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So ist es. Vielleicht sollte ich auch einfach abhauen. Eine Woche einfach mal in einer Höhle leben, oder so. Das ist sicher eine interessante Erfahrung. Vielleicht lerne ich ein paar coole Wölfe kennen.
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„um genau zu sein, werden wir alle jeden Tag ein Jahr älter“
Also ich werde jeden Tag einen TAG älter …
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Heute vor einem Jahr warst du ein JAHR jünger.
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Alles Gute der Herr! Lass dich mal schön feiern und genieße das ausgelassene Feiern und das Besäufnis… achja, doch nicht. Hmm. Verstehe ich. Feier auch schon seit Jahren nur noch im Kreise der Familie, wo es eher gemäßigt zugeht. Man wird ja nicht jünger… 😉
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Ich feier einfach gar nicht. Das ist immer das einfachste.
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Wenn ich so überlege, was wir früher so auf Feten gesoffen hatten… da bin ich ja heute auch der reinste Chorknabe *lol*
Dann feier etwas… und nach Mitternacht ist alles wieder gegessen 😉
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Ich feier erst ab Mitternacht, wenn dann alles gegessen ist. Aber nicht heute. Sind noch ein paar Tage hin.
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Kannst dich dann ja schon mal vorbereiten 😉
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Alles Gute, Marcel! Möge die Macht des Schrottes mit dir sein! 😉
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Ist sie immer.
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gut zu wissen 🙂
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Der Entstehungstag, also den Tag der Erschaffung (…), den zelebriere ich, aber solche Tage an die große Glocke zu hängen wäre ein wenig komisch. Geburts- mit Zeugungstag zu tauschen würde ergo vieles ändern. 😎
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Ich weiß ja nicht. „Glückwunsch, heute vor 34 Jahren sind deine Eltern spitz wi Nachbars Lumpi übereinander hergefallen.“ Die Bilder kriegt man doch nie wieder aus dem Kopf.
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Das ist relativ, also die Bilder 😀
Ich könnte aber eine Ernsthaftigkeit reinbringen, wenn man darüber nachdenkt, wann darüber nachgedacht wurde Nachwuchs zu erschaffen, also immateriell, geistig gedacht, ideell eben. Man könnte dann darüber philosophieren, ob die ersten Gedanken bereits im eigentlichen Sinne den tatsächlichen Tages des Akts gegenüberstünden bzw. könnten, evtl. sogar vorausgehen und -stehen.
Also, wenn die Überlegungsphasen gesellschaftlich einen höheren Stellenwert einnehmen als der reine Akt, dann ist es wohl einerlei, welche Tag es ist + es entstehen keine Bilder. Vielleicht entstehen dann evtl. eher Bilder, wie sich zwei Liebenden ausmalen ein Kind zu erschaffen. Die körperliche Ertüchtigungsumsetzung ist dann eher Pflicht- und Showprogramm. 😀
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Könnte klappen, hat aber eben wie alles andere auch einen großen Haken. Was ist mit ungewollten Schwangerschaften, bei denen vorher nicht geplant wurde und die betreffende Dorfmatratze nicht mal weiß, an welchem Tag sie von einem ihrer zweiundvierzig Lovern geschwängert wurde? Was feiert man da?
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Man könnte natürlich zurückrechnen, also vom Entbindungstag post conceptionem, im dümmsten Fall post menstruationem, also nach der … na ja. Das dürfte i.d.R. zw. 266-280 Tage sein, Frühgeburten ausgeschlossen. 😎
Ansonsten den Namenstag mit Namensvettern? Für solche Fälle könnte man natürlich auch Selbsthilfevereine gründen und dann in einer Massenparty das ganze zelebrieren.
Im Idealfall würde man wohl nur mit Anvertrauten feiern.
Und jetzt geh mal zu deinen Eltern und frage, ob sie den Tag wissen 😀 Ich kann dir sagen, das ist gar nicht so schwer, ist ja nur eine Frage zwischen 2 bzw. 3 Erwachsenen. Ich pers. bin in der Luxusposition, dass ich den Tag kenne, sogar den Ort und in etwa die Zeit. 😀 Mein Sohn kennt seinen auch, weil ich ihn kenne. 😉
Und der pers. Praxis-Tipp: ich feiere meine Erschaffungstag öfters mal mit einem Freund zusammen, der einen Tag später Geburtstag hat. Da fragt dann keiner, ergibt sich halt „so“ 😀
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Wäre mir persönlch zu viel Mathe, um dann auch noch einen Tag zu feieren, der mir ohnehin nix bedeutet.
Mal davon abgesehen, löst das ja ohnehin nicht mein Problem des „zu oft feiern“. Deshalb ja der Namenstag. Alle im Dorf, die Friedrich heißen, feiern zusammen und dann hat man ein Jahr Ruhe von dem Quark. Der Zeugungstag, Entstehungstag, Geburtstag ist ja wieder bei jedem anders. Also zu viel Party.
Nebenbei kenne ich auch ein paar Mädels, bei denen ist das eher eine Frage zwischen ungefähr 42 Erwachsenen, die alle als Vater in Frage kommen.
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Man kann das sportlich in astrologischer Sicht betrachten, da kommt eine ganz andere Radix raus, wenn man das Momentum der Entstehung als Ausgangsbasis für den Einfluss der Gestirne hernimmt. Für all das gibts heutzutage Programme. Und Väter werden in dem Bezug völlig überbewertet, Ausnahme ausgenommen 😉 Das Wissen darum ist ja nur für den privaten Kreis.
Mit der Namenstagsmassenfeierlichkeit gehe ich weiterhin konform, das ist eine geniale Idee, wobei da natürlich vorweg die Kalender genormt werden müssten. Das ist aber was für Spezialisten. Ich weiß nur, dass meine Hündin 3 x im Jahr Namenstag hat. Da klappt das mit einem Münzwurf nicht so recht, wer trifft schon die Rändelung?
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Vielleicht hat man das ja deshalb abgeschafft. Früher hießen halt wirklich alle Heinz und Gertrude. Da hatte man nicht viele Feiern zu organisieren. Heute muss man ja schon drei Partys im Jahr für Luca-Ramon-Billy Müller schmeißen. Da hat man mehr Namenstage als Geburtstage zu feiern.
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Zu meinen Gequatsche von oben hab ich mal was geschrieben, was ich aber nich verlinke. Zu der Namensthematik sollte ich definitiv nicht linkgeizig sein.
Les ruhig quer: http://www.blog.adelhaid.de/2013/01/no-name.html
Und im „2. Teil“ hab ich das ein wenig gesteigert, so dass niemand mehr Namen vergeben müsste, quasi, soweit ich mich entsinne – hier der Link: http://www.blog.adelhaid.de/2016/05/no-name.html
PS: meine Hündin hat übrigens eine altdeutschen Namen – Adelhaid (ja, mit „a“ statt „e“). Die Rechnung geht also nur dann auf, wenn die Namenstagskalender genormt werden. Bis dahin hätte sie am 05.02., 11.6. und 16.12. (+ angeblich auch am 28.3 und am 17.10., fragwürdig aber…). Wäre sie ein Rüde, hieße sie womöglich „Adelhaid“ und hätte am 02.01., wenn ich mich jetzt aus dem Kopf heraus nicht ganz irre….
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[Korrektur: „AdelhARD“, hoppla]
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„Wrestling und VHS-Videokassetten“ ist schon mal ein top Einstieg. Schade, dass da nix mehr zu kam.
Ich glaube, wenn ich alleine auf der Welt wäre, würde ich mir schon einen Namen geben. Oder zumindest einen Titel. Oder am besten beides. Sowas wie „Living der Überlebenskünstler“.
Bei der Sache mit der Konfession bin ich natürlich voll und ganz bei dir. Hatte ich neulich noch ein Gespräch mit einem Kollegen drüber, der ewige Streitereien mit der Familie seiner Frau hatte, weil er seinen Sohn nicht taufen lassen wollte. Er hat sich am Ende durchgesetzt. Fand ich sehr gut, dass er da standhaft geblieben ist.
Ich frage mich allerdings gerade, wie sehr man denn wirklich durch seinen Namen genervt sein kann. Ich finde meinen jetzt auch nicht so prall, aber ist halt so. Dein Ansatz ist zwar nicht verkehrt, aber ich glaube nicht mal, dass viele ihren Namen ändern lassen würden. Schon aus Gewohnheit nicht. Und aus Faulheit vermutlich. Theoretisch gibt es doch sogar die Möglichkeit seinen Namen ändern zu lassen, wenn ich mich nicht irre. Aber wir heißen trotzdem alle immer noch nicht „Ultralord“ oder „Megapowerman VII.“.
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Mein Internet nudelte gerade ab, aber ich denke, zu Wrestling habe ich nicht viel mehr in diesem Blog geschrieben. Da gäbe es aber sicherlich noch ein paar Erzählungen aus dem letzten Jahrtausend. 😉
Ich kenne tatsächlich einen ehemaligen Fußballspieler, den ich trainieren durfte, der seinen Namen mit 10 oder 11 Jahre geändert hat. Vorher hieß er wie der „allein zu Haus“ und später wie ich, was sein Mittelname war (wohl Taufpate). So gesehen hat das mit dem „Taufpaten“ doch mal eine gute Bestimmung gefunden. Der Name passt auch wesentlich besser zu ihn.
Also ja, es geht, auch bei Minderjährigen, das hat mich sehr gefreut seinerzeit.
Wie hieß nochmal der Film von diesem Paketzusteller dargestellt von Tom Hanks…? Cast Away? Der nannte seinen Freitag auf jeden Fall auch – Wilson! Wilson!!! 🙂 Wilson war ein Volleyball, oder?
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Wilson war ein Volleyball, ja. Wobei ich bei Wilson immer als erstes an den Nachbarn vom Heimwerkerkönig denke.
Es mag ja sein, dass das durchaus geht. Aber im Endeffekt ist es doch eine schwierige Geschichte. Nicht jeder 11- oder 12-jährige würde da eine plausible Entscheidung fällen. Ich hätte mich vermutlich Skeletor oder Donatello genannt. Ob das nun so viel besser wäre …
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„Hör mal wer da hämmert…“
Ajo, deswegen gibts ja Eltern, ich glaube ich habe das im obigen 1. Link unter „Beratungspflicht“ geführt.
Da wären aber jetzt 2 Bögen in unserem Diskurs. a) Ich hätte mir einen Wrestler-Namen gegeben und b) wir beiden sind wohl eher für die grundsätzlichen Ideen geschaffen, die Ausarbeitungen sollen andere tun.
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Ausarbeitung ist auch anstrengend. Da könne sich gerne andere mit rumplagen. Wir können in der Zwischenzeit dafür immer neue Ideen liefern.
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