Es ist soweit: Das Ende ist da! Hausmeistersohn Peter und Lord Edgar kriegen ihren jeweiligen Abschluss. Aber
KEINE PANIK
wir werden uns nicht komplett von ihnen verabschieden. Diese Reihe geht natürlich weiter. Es gibt noch viel zu schreiben und viel herauszufinden und viel zu lernen. Heute kümmern wir uns aber wie gesagt erstmal um das Ende.
Hausmeistersohn Peter hat also Lord Edgar besiegt indem er ihn versehentlich aus dem Schlafzimmerfenster gestoßen hat. Das ist der Höhepunkt der Geschichte. Und ich bin ganz klar der Meinung, dass man danach nicht noch ewig rumwurschteln sollte, sondern zusehen, dass man fertig wird. Einfach „THE END“ hinzuschreiben, ist etwas wenig, aber das Ziel sollte sein, innerhalb der nächsten paar Sätze da anzukommen. Nach der letzten Schlacht, dem letzten Kampf, der Aufklärung des Mordfalles, der Erfassung des Bankräubers, der Vernichtung der Froschmutanten, ist die Luft einfach raus. Die Geschichte ist erzählt und ich will mich Neuem widmen. Als Autor und auch als Leser.
Ich fasse also nur noch kurz zusammen, was die wichtigsten Charaktere nach der entscheidenden Auflösung so treiben.
Hausmeistersohn Peter war zum ersten Mal in seinem Leben wirklich glücklich. Endlich hatte er mal etwas richtig gemacht. Etwas, für das er Lob bekam, das nicht ausschließlich von seinem Vater stammte. Der König hatte sogar in Erwägung gezogen, ihn zum Ritter zu schlagen. Peter hatte abgelehnt. Auch wenn er dem Land einen großen Dienst erwiesen hatte, indem er Lord Edgar unschädlich gemacht hatte, wusste er selbst natürlich nur zu gut, wie viel Glück dabei eine Rolle gespielt hatte. Er würde nicht aufhören davon zu träumen, eines Tages ein großer Ritter zu sein. Aber er wollte es sich verdienen.
Hausmeistersohn Peter bleibt also bescheiden. Allerdings sollte er natürlich durchaus etwas gewinnen am Ende. Und da bietet sich natürlich das übliche an.
Prinzessin Mandy besuchte Hausmeistersohn Peter. Der ging gerade seiner Arbeit nach und brachte Fensterläden am Schlafzimmerfenster an. Die Königin war der Meinung, dass es fahrlässig war, alle Fenster ständig offen stehen zu lassen. Vor allem die der Schlafzimmer. Wenn die Bewohner der Burg unbedingt ihren voyeuristischen Hobbys nachgehen wollten, konnten sie sich wenigstens etwas anstrengen. Hausmeistersohn Peter ließ von dem Fensterladen ab und sprang in das Zimmer. Der Fensterladen fiel und zerschmetterte beim Aufprall unten im Burghof. Hausmeistersohn Peter schaute aus dem Fenster und schluckte. Immerhin hatte er sich einen kleinen Bonus erarbeitet, als Lord Edgar aus dem Fenster gefallen war. Also würde man ihn wohl nicht bestrafen. Er zuckte mit den Schultern und schaute Prinzessin Mandy an. Die freute sich ihn zu sehen und bedankte sich bei ihm für seine Heldentat. Zum Dank drückte sie ihm einen Kuss auf die Wange und hüpfte fröhlich aus dem Raum. Peter lief rot an und fasste sich an die Wange. Er beschloss, die Stelle nie wieder zu waschen, im Gegensatz zu allen anderen Körperstellen, die er immerhin einmal im Jahr mit Wasser benetzte.
Ja, es gibt eben immer eine Liebesgeschichte dazu. Und Hausmeistersohn Peter ist natürlich von Beginn an in die Prinzessin verliebt. Und am Ende hat er zumindest ihre Aufmerksamkeit. Geheiratet wird dann aber frühestens in der Fortsetzung. DEr Protagonist hat damit vorerst seinen Abschluss. Aber eine wichtige Person fehlt natürlich noch.
Lord Edgar grummelte vor sich hin und schaute zu den Sternen hoch. Vor wenigen Stunden war es ihm endlich gelungen, eine bequeme Position in den lebendigen Ranken zu finden, die ihn nie wieder frei lassen würden. Der König wollte ursprünglich veranlassen, dass die Ranken samt Lord Edgar einfach abgefackelt würden. Nachdem die Ranken aber drei der Männer, die sich ihnen mit Fackeln näherten, den Kopf abgerissen hatten, änderte er seine Meinung und versuchte Lord Edgar zu überreden, doch als magischer Berater für ihn zu arbeiten. Lord Edgar hatte sich erst gesträubt, aber da er ohnehin hier fest hing, im wahrsten Sinne des Wortes, nahm er den Job dann doch an. Durch sein Verhandlungsgeschick hatte er immerhin eine gute Bezahlung herausgeholt. Jede Woche eine Flasche Bartöl für ihn und täglich eine Gießkanne Wasser für die Ranken.
Und das wäre das Ende. Recht kurz und bündig. Jeder wichtige Charakter (zumindest bisher) hat seinen Abschluss gekriegt. Normalerweise würde ich das noch etwas ausschmücken, aber bisher kenne ich ja nur die zwei Charaktere wirklich, also muss das erstmal reichen. Und wie wir alle wissen, ist das Ende immer nur der Weg zum Anfang. Deshalb schauen wir uns das nächste Mal an, wie man einen Anfang schreibt.
Wie schließt ihr Geschichten ab? Wart ihr auch schon mal in eine Prinzessin oder einen Prinzen verliebt? Und wie viele Flaschen Bartöl verbraucht ihr so in der Woche?
Ein Gedanke zu “Schreiben wie ein selbsternannter Schriftsteller – Das Ende”