Ich will ehrlich sein, denn so bin ich nun mal. Irgendwie habe ich diese Geschichte so lange liegen lassen, dass ich den Faden verloren habe. Ich weiß zwar wo ich hin will, aber irgendwie weiß ich nicht so genau, wie ich dahin komme. Also improvisiere ich einfach mal wieder ein bisschen – weil ich das einfach am besten kann – und werde versuchen, die Sache langsam zu einem Ende zu bringen. Ich denke, langsam reicht es dann auch. Zumal der erste Blogpost nun schon einige Zeit her ist (und der ursprüngliche Plan war, das hier einfach nur über ein paar Wochen zu ziehen, was sich bei mir aber eigentlich immer als Fehleinschätzung erweist, also überrascht es nicht wirklich, dass es jetzt schon fast 3 Jahre läuft). Hier jedenfalls erstmal ein kurzer neuer Teil der Reihe, die ein Stück weit auf die Zielgerade führen soll.
Fey steht am Steg und blickt ins Wasser. Ihr ist natürlich klar, dass sie mich darin nicht finden wird. Sie ist schließlich nicht so dämlich wie ich. Und natürlich weiß sie auch, wer mich in den See gezogen hat. Sie weiß aber auch, dass mit den Najaden nicht zu reden ist. Und sie weiß ebenfalls, dass die Najaden sie nicht einfach den See überqueren lassen werden, um mich zu holen. Fey geht zum Zirkus. Und man kann sicher sein, dass sie das nicht gerne tut. Aber manchmal muss man eben das tun, was einem am meisten widerstrebt.
Direktor Rullon sitzt in einem breiten Sessel in seinem Büro, das er sich in einem Zirkuswagen eingerichtet hat. Rullon sitzt so entspannt an seinem Schreibtisch, dass Fey ihn noch mehr verabscheut, als ohnehin schon. Dabei mag sie eigentlich alle Leute. Selbst mit dem verdammten Minotaurus versteht sie sich gut. Aber Rullon ist ihr einfach ein Dorn im Auge. Es gibt allerdings Situationen, in denn man sich mit dem Feind verbünden muss. Und da Fey in der Stadt offenbar keine anderen Freunde hat, außer dem Trottel, der in diesem Moment auf einer Insel festsitzt, auf der nur ein Minotaurus lebt, der ihm am liebsten den Kopf abreißen würde, bleibt ihr nun mal nur das Zirkusvolk.
Rullon grinst Fey an. Er weiß natürlich, dass sie etwas von ihm will. Und das bedeutet, dass sie anschließend in seiner Schuld stehen wird.
»Wie kann ich behilflich sein, Fey? Lass mich raten. Dein Freund steckt in Schwierigkeiten.« Rullon wartet keine Antwort ab. »Natürlich weiß ich alles. Dies ist ein Zirkus. Unsere Seherin sieht alles und informiert mich über alles, was in der Stadt passiert.« Rullon beugt sich auf seinen Schreibtisch und schaut Fey streng an. »Die Frage ist also eher, was du für mich tun kannst, wenn ich deinen Freund von der Insel hole.«
Fey ist sich der Tatsache bewusst, dass sie Rullon nicht mit einer simplen Schuldbegleichung zufrieden stellen kann. »Ich erfülle dir einen Wunsch«, schlägt sie vor. »Was immer du willst.«
»Das wollte ich hören.« Rullon steht auf und führt Fey ins Zirkuszelt.
Der Feuerschlucker mit der Schuppenhaut steht da, als würde er nur darauf warten, dass ihm jemand etwas zu tun gibt. Rullon gibt ihm etwas zu tun.
Wow, ich habe die Fortsetzung rund 1/2 Jahr später entdeckt. Ich gratuliere mir selbst dafür und danke dir. Jetzt habe ich heute ein wenig was nachzulesen. 🙂
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Dann viel Spaß dabei. Leider etwas zusammengefuckelt am Ende, weil ich das Projekt zwischenzeitlich zu lange aus den Augen verloren hatte.
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Das kenne ich. 🙂
Ich konnte mich als Leser dennoch an die Protagonisten erinnern. Nach so lange Zeit gerieten sie bei mir ergo nicht in Vergessenheit.
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Mein Problem war auch eher, dass ich einfach nicht mehr wusste, wo ich mit einigen Charakteren hin wollte. Mit dem Werwolf hatte ich eigentlich noch mehr vor, aber ich habe einfach die Datei mit meinen Notizen nicht mehr gefunden. Vermutlich versehentlich gelöscht. Aber es hat dann so auch noch ganz gut funktioniert.
Demnächst starte ich auch bestimmt mal wieder so ein Fortsetzungsprojekt. Vielleicht lasse ich dann sogar mal die Leser entscheiden, wie es weitergehen soll. Wäre sicher ein ganz unterhaltsames Experiment.
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