Bücher aus Papier? Klingt komisch, aber sowas gibt es noch. In Zeiten der Digitalisierung von … nun, einfach allem, ist gerade das Buch immer noch in seiner haptischen Form beliebt. Leser lieben es einfach, in den Seiten zu blättern und sich am Papier zu schneiden. Dieses Erlebnis kann kein E-Reader der Welt imitieren. Also muss auch ich, als selbsternannter Schriftsteller, mich natürlich damit befassen. Die Arbeit, die im besten Fall ein Verlag übernimmt, bleibt schließlich vorerst komplett an mir hängen. Aber ich mag es ja, mich solchen Herausforderungen zu stellen, obwohl ich oft an diesem ganzen Technikkram verzweifle.
Als erstes lese ich mich logischerweise in das Thema rein und gucke, was es zu beachten gilt, wie man es umsetzen kann und welche Möglichkeiten es dafür gibt. Und ich muss sagen, ich hatte direkt keinen Bock mehr. Wir alle hatten schon mal ein Buch in der Hand, aber habt ihr mal darauf geachtet, wie viele Kleinigkeiten es beim Setzen des Textes gibt? Alles muss stimmig sein und gleichmäßig aussehen. Keine langen Lücken dürfen entstehen. Wörtertrennung sollte an bestimmten Stellen vermieden werden. Absätze müssen auf die Seiten passen. Und was weiß ich nicht noch alles. Jede Menge Kram. Klar, man könnte jetzt natürlich sagen, dass man das Ganze auch einfach auf das Minimalste hinunterbrechen kann und fertig ist das Buch. Ich bin da aber so ein bisschen Perfektionist. Zumindest bis zu einem gewissen Grad, also wollte ich es dann auch wirklich richtig machen.
Wenn es eine Sache gibt, von der ich wirklich absolut keine Ahnung habe, dann ist das Codierung. Ihr wisst schon, dieses C++ und BASIC und Java und Clusterfuck und wie sie alle heißen. Mit anderen Worten: Ich habe in meinem ganzen Leben nicht einmal einen \ geschrieben. Oder diese Klammern gesetzt: {} Ich musste erstmal suchen, wo die sich überhaupt auf der Tastatur befinden. Allerdings braucht man jede Menge Befehle, um den Textsatz zu erstellen. Also hieß es, sich mal schnell damit vertraut machen und absolut nichts zu raffen.
Glücklicherweise fand ich auf Twitter (wo man mir gerne folgen darf) jemanden, der sich komplett der Buchsatzerstellung verschrieben hat und Selfpublishern ein äußerst hilfreiches Toll zur Verfügung gestellt hat. Das wird von ihm auch immer erweitert und ich werde es am Ende dieses Beitrags verlinken. Als Beta-Tester ohne jegliche Ahnung stieß ich aber natürlich auf einige Probleme. Das fing schon damit an, dass meine Texte als kompletter Block ausgegeben wurden. Also auf zur fröhlichen Problemsuche. Wie sich herausstellte, musste ich die Absätze im Programm nochmal extra trennen.
Kein Ding. Hat geklappt. Text steht also. Aber dann beginnt der Spaß erst richtig. Was vielen nicht bewusst ist: So ein Buchsatz besteht aus vielen kleinen Details, die beim Lesen gar nicht auffallen, da sie eben nicht auffallen sollen. Diese Details müssen allerdings in mühsamer Kleinarbeit erstellt werden. Habt ihr beispielsweise schon mal von Gassen gehört? Das sind lange, senkrecht verlaufende Lücken zwischen den Worten, die über mehrere Zeilen verlaufen. Sieht scheiße aus, also muss das weg.
Trennstrich beim letzten Wort auf einer Seite? Muss weg.
Nur ein kurzes Wort in einer Zeile? Weg damit.
Also passe ich den Text immer wieder an, damit sich Wörter, Absätze und alles weitere verschiebt und keine Lücken oder andere störende Dinge entstehen. Durch jede Änderung entstehen natürlich wieder neue Probleme und so musste ich mich langsam von oben nach unten durcharbeiten.
Was ich dabei nicht beachtet hatte, waren die Seitenenden. Denn auch da sollte man natürlich beachten, dass jede Seite auch wirklich voll ist. Manchmal kommt es aber eben vor, dass eine Leerzeile am Ende der Seite steht und schon hat man den Salat. Also musste ich auch da nochmal nacharbeiten. Nach ewiger Textüberarbeitung war es dann aber soweit und das Ergebnis kann sich wirklich sehen lassen. Kurz gesagt: Schon bald wird es Dewon Harper auch in Papierform geben.
Geholfen dabei hat mir das Tool SPBuchsatz, das ihr an dieser Stelle herunterladen könnt. Nebenbei kostet es absolut gar nix. Mittlerweile funktioniert das ganze sogar noch einfacher, als es noch bei der Beta der Fall war und ist eine echte Hilfe für Selfpublisher. Wer also ebenfalls darüber nachdenkt, ein Buch in Papierform herauszubringen, sollte sich das mal ansehen.
Na für die ganze Mühe werde ich, wenn es dann gedruckt in meinen Händen liegt, besonders darauf achten, wie schön die ganzen Zeilen ausschauen😉
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Ich hoffe, du wirst von der überwältigenden Schönheit der Zeilen nicht erschlagen. Oder von der unterwältigenden Hässlichkeit enttäuscht.
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Nun, da werden wir uns wohl überraschen lassen müssen 😉
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Bleiben wir gespannt …
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