Weggelesen oder weggelegt – Pratchett, Krebber, Peek

Wenn ich nicht schreibe, versuche ich auch mal zu lesen. Was mir in letzter Zeit so auf dem Papier (und E-Reader) begegnete, erfahrt ihr hier:

WEGGELESEN

TERRY PRATCHETT – VOLL IM BILDE

Ich liebe ja die Scheibenwelt. Und als großer Filmfan ist dieses Buch natürlich unter meinen Favoriten. Jede Menge Verweise auf filmische Klassiker und Gags, die man nur versteht, wenn man sich ein wenig mit den Hintergründen der Branche beschäftigt. Dazu kommt aber natürlich auch wieder Pratchetts kritischer Blick auf die sozialen Strukturen und Auswirkungen des technischen Fortschritts. Bezogen auf die Filmbranche behandelt er hier den Starruhm und dessen Vergänglichkeit, die Starallüren des ein oder anderen Abgehobenen und den Größenwahn mancher Regisseure. Obwohl das Buch aus dem Jahr 1990 stammt, gibt es auch noch einen Haufen Themen, die immer noch aktuell sind. Überteuerte Kinos, Hollywoods Devise, dass immer alles größer, besser und schneller sein muss und selbst Product Placement und sogar subliminale Werbung. Nur natürlich alles auf Sheibenweltart.

Schade ist eigentlich nur, dass Pratchett natürlich schon die besten Wortspiele verbraten hat und es mir somit schwerfallen dürfte, irgendwann eine Geschichte über die Filmbranche zu schreiben, ohne ihn in gewisser Weise zu kopieren.

NILS KREBBER – KEINE HELDEN: PIRATEN DES MAHLSTROMS

Piratenfantasy mit einer Prise Heist Story. Klingt unterhaltsam und das ist es auch. Es ist ein wenig wie „Fluch der Karibik“. Eben Piraten, Geister und Gedöns. Je mehr die Action in den Vordergrund rückte, desto mehr habe ich das Interesse verloren. Die Charaktere haben mich auch nicht wirklich gepackt. Sie sind ganz nett, aber der Funke wollte nie so recht überspringen. Liegt vielleicht auch an den Dialogen, die auf mich teils sehr gewollt wirkten. Kennt ihr das, wenn es nicht so wirkt wie ein Gespräch zwischen echten Menschen, sondern so, als ob die Personen einfach einem Drehbuch folgen? So wirkte das auf mich.
Das sind aber nur Kleinigkeiten, denn die Abenteuergeschichte macht durchaus Spaß und liest sich gut weg.

Meine Version wimmelte nebenbei von Rechtschreibfehlern. Soweit ich weiß, wurde das mittlerweile verbessert, aber ihr solltet beim Kauf darauf achten, nicht die erste Auflage zu erwischen, denn die Fehler in der Version sind wirklich zu viel in der Menge, um das noch zu überlesen und stören einfach.

WEGGELEGT

BEN PEEK – VERFLUCHT: ÄRA DER GÖTTER

Dieser Titel … meine Fresse, können die Verlage vielleicht noch ein bisschen einfallsloser werden? Im Original übrigens „The Godless“, was auch nicht viel besser ist.

Die Idee dieser High Fantasy Welt ist ganz interessant. Vor tausenden von Jahren töteten sich die Götter gegenseitig in einem Krieg und jetzt liegen ihre Körper in der Welt verstreut und ihre Kräfte haben sich auf die Wesen dieser Welt übertragen. Bestimmte Personen haben göttliche Macht, was für diese aber mehr Fluch als Segen ist. Soweit, so aufregend. Leider gestaltet sich die Geschichte selbst als sehr zäh und kommt nicht wirklich voran. Das kann man in dem Genre sicher noch verkraften, ist für mich allerdings schon eine Hürde. Der sprichwörtliche Sargnagel ist aber das Zeitgespringe, das mir einfach tierisch auf die Klötze geht. Da wird von der Gegenwart mal schnell 1000 Jahre zurückgesprungen, dann sind wir plötzlich wieder in der Gegenwart und drei Sätze später erfahren wir, was vor zwei Wochen passiert ist. Das lässt sich viel besser lösen, wenn man das einigermaßen gliedert. Die Vergangenheit der Charaktere ist sicher nicht unwichtig, aber dann gib mir halt mehrere Kapitel, die das abhandeln und nicht immer mittendrin. So versinkt der halbe Roman im eher nervigen Plusquamperfekt.

Vielleicht gebe ich der Nummer irgendwann nochmal eine Chance, denn die Welt interessiert mich schon, aber so bei der Hälfte musste ich jetzt erstmal was anderes lesen. Ist mir momentan zu anstrengend.

Laber mich voll, ich mag das.

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