Im dritten Teil zieht endlich die Hauptstory etwas an und Dewon Harper selbst wird aktiver. Man könnte sagen, dass die ersten beiden Teile der Reihe recht überflüssig wirken, was das angeht. Die fortlaufende Handlung diente eigentlich nur, um die Kurzgeschichten mal schnell einzuleiten. Das war auch immer die Idee. Allerdings stellte ich in Teil 1 fest, dass das nicht sonderlich aufregend ist und da etwas mehr kommen sollte. Ich hatte von Beginn an eine vage Idee, wohin die ganze Nummer führen soll. Ab Teil 3 schlage ich diese Richtung also stärker ein und bringe diese Idee auf den Weg. Vielleicht etwas spät, aber besser spät als nie und so.
Jetzt schauen wir aber erstmal, wie ich auf die Kurzgeschichten gekommen bin, die wieder den Irrsinn in Lebingen vorantreiben.
DEWON HARPERS VERDACHTSFÄLLE
Auf Spoiler werde ich selbstverständlich wieder größtenteils verzichten. Trotzdem ist es natürlich sinnvoll, die Geschichten zuvor gelesen zu haben. Wer das noch nicht getan hat, kann das Buch hier kaufen.
DIE JAGD AUF DIE KRALLE
Geheimagenten, die teure Autos fahren und sich für Gottes Geschenk an die Damenwelt halten. Böse Menschen, die auf ihrer Vulkaninsel sitzen und die Welt erobern wollen. Und das natürlich, mit einem möglichst irren Plan. Das bietet sich einfach an für eine Stadt wie Lebingen. Das hier ist also meine Version von James Bond und anderen Geheimagenten.
DIE TULPE
Auch Mafiosi setzen sich irgendwann zur Ruhe. Zumindest in Lebingen. Wenn man genug Geld zusammengeklaut und genügend Leute betrogen und ermordet hat, kümmert man sich irgendwann lieber um seinen Hund und seine Tulpenbeete. Aber das ruhige Leben bietet neue Schwierigkeiten. Zum Beispiel Nachbarn. Diese Idee kam mir, als ich von einem völlig bekloppten Nachbarschaftstreit gelesen hatte, bei dem es um einen Apfelbaum ging. Denn Lebingen ist oft nur die etwas überspitzte Version des völlig normalen Wahnsinns, der in der realen Welt abgeht.
DAS GROßE BACKEN
Nicht viel zu erzählen hier. Eine dieser Geschichten, in der eine Kleinigkeit plötzlich die ganze Stadt bedroht. Hintergrund ist ein Backwettbewerb, der stattfinden soll, während ein Brandstifter sein Unwesen treibt. Natürlich hängt beides miteinander zusammen. Die Idee kam mir, als hier im Nachbarort eine Firma niederbrannte und die Gerüchteküche brodelte, dass jemand das Teil absichtlich abgefackelt hatte (was sich nebenbei als wahr herausstellte). Die ganze Backgeschichte entwickelte sich eher zufällig. Vorher war es ein Kochwettbewerb, aber da war mir das Feld zu weit gefächert und außerdem wollte ich die Locations lieber kleiner und privater halten, anstatt die Leute in großen Restaurants herumturnen zu lassen.
DAS GEHEUL
Da Lebingen eine Stadt ist, in der bei weitem nicht jeder die gleichen Chancen hat, stellen Obdachlose einen großen Teil der Bevölkerung dar. Also haben sie sich ihre eigene Geschichte verdient. Dies ist eine dieser Geschichten, bei denen ich im Vorfeld eigentlich überhaupt keine Idee hatte. Ich wollte einfach nur die Penner in den Fokus rücken. Der Rest ergab sich von selbst. In einer Stadt wie Lebingen finden sich eben immer irgendwelche Bekloppten, mit denen man dann was machen kann. In diesem Fall die gesamte Unterschicht von Lebingen.
WER ERSCHLUG MISS LEBERWURST?
Wie mittlerweile klar sein sollte, werden Recht und Gesetz in Lebingen eher vage ausgelegt. Für gewöhnlich übernehmen die Bürger selbst die Rolle von Richter und vor allem Henker. Aber was, wenn niemand da ist, den man anklagen und hinrichten kann? Dann geht es eben doch mal vor Gericht. Und da geht es genau so wirr zu, wie überall sonst in der Stadt. Erinnert ihr euch noch an die völlig beknackten Gerichtsshows im Privatfernsehen, die vor einigen Jahren das Nachmittagsprogramm bestimmten? Nein? Gut für euch. Ich leider schon. Die waren zwar kompletter Krampf, aber die Grundidee passt so gut nach Lebingen, dass ich mich daran auch mal versuchen wollte. Außerdem hatte ich Lust auf eine Geschichte, die sich größtenteils über Dialoge voranbewegt, einfach, um mich darin mal ein bisschen zu verbessern und ein bisschen Quatsch auszuprobieren. Dabei entstand dann zusätzlich ein kritischer Blick auf Misswahlen, den Irrsinn, der damit einhergeht und wie sehr sich manche Menschen darauf versteifen, als die Schönsten und Besten angesehen zu werden.
Es ist also wieder viel geboten und für jeden was dabei in Dewon Harpers Verdachtsfällen. Wenn ihr den Spaß noch nicht zu Hause oder auf dem Kindle habt, könnt ihr ihn hier erwerben:
Die beiden Vorgänger gibt es natürlich ebenfalls noch zu holen: