Der eine Schreibtipp den man braucht

Überall findet man ja mittlerweile Schreibtipps. Ob nun im Netz auf den Millionen Schreibblogs oder in gedruckten Schreibratgebern. Jeder, der sich zur Zunft der Schriftsteller zählt hat offenbar das Verlangen sein Wissen mit der Welt zu teilen. Und das ist auch absolut in Ordnung. Anderen zu helfen ist schließlich eine gute Sache.

Ich selber wühle mich auch liebend gerne durch die Weiten des Netzes um hier und da nachzulesen, wie denn eigentlich andere Autoren so an diese ganze Schreibgeschichte beziehungsweise das Geschichtenschreiben herangehen. Zudem habe ich einen ganzen Stapel an Schreibratgebern hier liegen, die ich alle durchgearbeitet habe. Und auch einige Blogs denen ich folge liefern regelmäßig Tipps, wie man das Schreiben verbessern und sich die Arbeit erleichtern kann.

Aber verbessert es wirklich das Schreiben? Erleichtert es wirklich die Arbeit? Ich antworte klipp und klar mit einem großen „NÖ“.

Im Endeffekt ist das ganze Tippgelese nur eine gewaltige Zeitverschwendung, die dich davon abhält, überhaupt mal was zu schreiben.

Nicht falsch verstehen: Natürlich sollte man sich darüber informieren, wie man Geschichten schreibt. Was haben sie für eine Struktur? Was sollte man bei der Charaktererstellung beachten? Und vor allem, welche „Regeln“ gilt es beim Schreiben von Geschichten, damit das ganze nicht totaler Schwachsinn wird, in dem sich der Leser schon nach zwei Seiten unauflösbar verheddert?

Es gibt viel zu beachten.

Aber was bringen dir Tipps darüber, wo jemand schreibt? Oder welche Sorte Kaffee er beim Schreiben trinkt? Was habe ich davon, zu wissen, dass Stephen King nicht alles bis ins kleinste Detail plant? Richtig. Gar nichts.

Der 1

Der einzige Tipp, der wirklich wichtig ist, ist folgender:

Mach es so, wie es für dich am besten funktioniert.

Wenn du lieber Tee trinkst statt Kaffee, dann brauchst du dir nicht die braune Brühe reinwürgen, nur weil das scheinbar auch alle anderen machen.

Wenn du am effektivsten schreiben kannst, wenn deine Kinder im gleichen Raum spielen, dann schick sie nicht weg, nur weil alle sagen, dass sie beim Schreiben ihre Ruhe brauchen.

Das gleiche gilt auch für die generelle Vorgehensweise beim Schreiben:

Planen, nicht planen, ein bisschen planen? Entscheide, was am besten für dich funktioniert.

Morgens schreiben? Abends? In der Nacht? Das musst du wissen.

Ich beispielsweise hasse Kaffee, schreibe selten bei kompletter Ruhe, da ich einfach Hintergrundgeräusche in Form von Musik oder dem Fernseher brauche, und ich plane immer nur soweit, dass es zum Anfangen reicht. Der Rest kommt dann von selbst.

Es gibt kein richtig und falsch. Es gibt nicht den einen Weg zum Ziel.

Aus diesem Grund habe ich auch lange überlegt, ob ich hier auf meinem Blog überhaupt Einblicke in meinen Schreibprozess und Tipps geben soll, wie es nun mal viele Autoren auf ihren Blogs tun.

Dieser Beitrag beantwortet die Frage schon. Ich antworte klipp und klar mit einem großen: „JA“.

Denn über irgendwas muss ich schließlich schreiben.

Außerdem interessiert es vielleicht ja doch den ein oder anderen, wie ein selbsternannter Schriftsteller sich an das große Abenteuer des Schreibens macht. Mich interessiert es schließlich auch immer noch, wie es andere machen, obwohl es mir nichts bringt.

Deshalb wird es demnächst hier einige Einblicke in meine Arbeitsweise geben. Wie ich völlig planlos einen Roman (fast) fertigstellte. Wie ich mich an Kurzgeschichten heranwage. Wie ich überhaupt irgendwas mache. Alles wird irgendwann geklärt werden.

Wer gerne einen Artikel zu einem bestimmten Thema hätte, darf natürlich auch gerne seinen Wunsch hier äußern. Ich bin für alles offen.